Wilen (Transkription Nr. 68)

Schulort Wilen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 29-30v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Arbon
Agentschaft 1799: Winzelnberg
Kirchgemeinde 1799: Egnach
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Konstanzer Bischofs)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Egnach
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Wilen (Niedere Schule, reformiert)

Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schulen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Weilen.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ist ein Dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

ist keine eigne gemeinde; gehört zur gemeinde Egnach.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zur Kirchen-gemeine Egnach: (Zur Agentschafft des alt Ammann Benedikts Sagers auf dem Winzelen-Berg.)

I.1.dIn welchem Distrikt?

Zum distrikte Arbon.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Zum Kanton Thurgau.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

die Anzahl der Haüser kann nicht genau bestimmt Werden; Jeder Hauß vatter hatte bis dahin das Recht, seine kinder in eine Jhm beliebige Schule zu schiken; viele schikten die kinder öfters in eine entferntere Schule in der Gemeinde, oder auch in eine nähere außer der gemeinde: wann einmal die Schul-Pläze für immer ||[Seite 2] vestgesezt sind, und die Eltern angehalten Werden, Jhre kinder in die Jhrem Bezirke angewiesene Schule zu schiken, so kann denn auch die Anzahl der dazu gehörigen Haüser genau angegeben Werden.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

kann aus dem Grundt, der bey A: 2. angeführt ist, auch nicht genau bestimmt Werden: es besuchen dißmal die Schule
6. kinder aus dem Langgreüth, ein viertel Stund von dem Schul-orte.
2. kinder aus dem Stikel-Holtz, ein und ein Halb viertel Stund.
4. kinder von Lux-Burg. ein und Halb viertel Stund vom Schulorte.
5. kinder aus dem Kell Hoff. ein und Halb viertel Stund.
9. kinder von Haßlen, auch ein viertel Stund vom Schul-orte.
4. kinder von Egnach, auch ein viertel Stund.
2. aus dem Neü-Hauß, auch ein viertel Stund vom Schulorte.
1. kinder von Hagen-Buchen, ein viertel Stund vom Schulorte.
5. kinder von Herzogs bah, eine Halb viertel Stund.
5. kinder Am Orte wo die Schule ist.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Amrischweil. ein starke Stunde entfernt.
Hemmerschweil ein Stund.
Steini Loo eine Stunde.
Heütten ein Halbe Stund
Romanns Horn drey viertel Stund.
Holzenstein eine Stund.

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 3] buchstabieren, Lesen, u: schreiben.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Von Martini bis Jacobi, in der Heü Ernde. 1. 2. bis 3. Wochen ein gestelt.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Das Nammen-Büchli, der Lehrmeister, das Zeügnuß-Buch, das Alt u: Neüe Testament.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Zu erst Werden ihnen einzelen Buchstaben des kleinen a b c, dann einsilbige Wörter deßelben vorgeschrieben: wenn sie nun das ordentlich können, so wird zum großen A.B.C. auf eben die Weise fort geschrietten.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

6. Stunden.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

die Aus schüße der gemeinde in gegenwart des Pfarrers nach vorhergegangener Prüfung.

III.11.bWie heißt er?

Hans Conrad Straub.

III.11.cWo ist er her?

von Egnach.

III.11.dWie alt?

57. Jahre.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

||[Seite 4] ja. 3.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

35 Jahre.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Nirgends wo. er War ein Weber.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Ja. hat einen gütter-gewerb.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

43. kinder: Knaben. 19. Mädchen. 24.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

10. kinder. 4. Knaben. u: Mädchen. 6.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)

ist keiner vorhanden.

IV.13.aIst dergleichen vorhanden?
IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Aus dem Armen-Gute wird der Schul-Lohn für Arme kinder bezahlt.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Wöchentlich für ein kind. 3. xr.

IV.15Schulhaus.

der Schulmeister hält in seinem Eigenen Hause die Schule, und erhält darfür gar nichts von der gemeinde, muß auch in seinen eigenen Kösten das Zimmer feüren laßen.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

der Schulmeister hält in seinem Eigenen Hause die Schule, und erhält darfür gar nichts von der gemeinde, muß auch in seinen eigenen Kösten das Zimmer feüren laßen.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.

hat kein bestimtes Ein Komen.

IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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